Ä Gruess vom Zibelemärit
Es gibt ihn noch den idyllischen Zibelemärit. Fern ab von all den angetrunkenen Menschen, Konfettis und Hämmerli. Dafür lohnt es sich sogar ganz früh aufzustehen.
Zugegeben überwinden musste ich mich ausserordlich heute Morgen um 5.15 Uhr das warme Bett zu verlassen. Mein Ziel den Zibelemärit vor dem grossen Ansturm zu erleben, trieb mich jedoch an. So überwand ich mein Verlangen ins warme Nest zurückzufallen und stellte mich unter die Dusche. Dieser Ehrgeiz sollte sich noch auszahlen. Denn es gibt ihn auch heute noch den idyllischen Zibelemärit. Für mich bietet die Münstergasse der Höhepunkt des Marktes. Ganz früh morgens herrscht hier nämlich eine seelige Ruhe. Gemütlich sah ich mir gemeinsam mit Freundinnen die schönen Stände von Illjos Cucina, Blumenläden und Trödlern an. Kurz vor halb acht gönnten wir uns dann ein kleines Frühstück beim Kaffee Einstein. An einem Plätzchen direkt am Kaminfeuer wärmte ich meine Füsse, bevor es zum Bundesplatz ging.
Das Wetter bot trotz Bise eine fantastische Kulisse für den traditionellen Märit. Das Bundeshaus erstrahlte in vollem Glanz vor stahlblauem Himmel und liess mein Herz patriotisch höher schlagen. Dieses Bild liess mich jedenfalls kurz das Treiben um mich herum vergessen. Bereits vor Tagesanbruch füllten sich nämlich die Gassen oberhalb des Zytglogge mit Menschenmassen. Hier fängt der nervenaufreibende Teil des Märits an. Sowohl Kleinkinder, Jugendliche, wie auch Erwachsene beschmeissen schadenfreudig Unbekannte mit Konfetti und schlagen mit Plastikhämmerli um sich. Morgens beobachtet man dies zum Glück nur halb so häufig wie Nachmittags. Unter zunehmendem Stress kaufte ich also zwei kleine Zibelezöpfli und war froh, als ich gegen 10 Uhr im Bus zur Uni sass.
Wiä hesch Du dr Zibelemärit erläbt?
Zibälämärit mag ich ja bekanntlich nicht so sehr, aber dieses Bild: Love it!