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Tanja Roux: Grafiken zum Träumen

Vom 5. bis zum 7. Mai findet in Bern das Design Festival statt. Dabei wird Tanja Roux ihre Prints ausstellen. Bärner Meitschi Flavia hat sich mit der Berner Grafikerin über den Entstehungsprozess von Kunst und Inspirationsquellen unterhalten.

Minimalistisch, reduziert und harmonisch: Seit ihrer Kindheit faszinieren Tanja Roux Gegenstände, die diesem Schema entsprechen. Ihre persönliche Vorliebe für klare Farben und Formen wiederspiegelt sich in ihren Arbeiten. Gleichzeitig will die Grafikerin, dass ihre Werke viele Menschen ansprechen und ihnen Freude bereiten – und das möglichst über eine lange Zeit. Darum hat sie für die aktuelle Kollektion gedämpfte, unaufgeregte Farben und Motive der Sehnsucht gewählt. Etwa den Mond oder die Windrose, beide würden viele Leute berühren und zum Träumen anregen.

Sie macht die Nacht zum Tag

Seit ihrem Abschluss der Grafikfachklasse an der Schule für Gestaltung in Biel ist Tanja zu einem grossen Teil Freelancerin. Neben ihren Artworks arbeitet sie im Moment Teilzeit bei Meeda Interiors, einer Objekteinrichtungsfirma in Bern. Dort befasst sie sich täglich, wie in ihren Artworks, mit dem Zusammenspiel von Farben, Formen und Materialien. Eine Vollzeitstelle mit vorgeschriebenen Arbeitszeiten kommt für sie nicht in Frage, da sie erst am Abend in ihren Kreativ-Modus gelangt. In den Stunden zwischen Mitternacht und Sonnenaufgang deckt sie den Boden ihrer Zweizimmerwohnung mit Zeitung ab und malt mit Acrylfarbe Bilder. Einst verkaufte sie nur diese Unikate an die Kundschaft. Heute möchte sie, dass mehr Leute Zugang zu ihrer Kunst haben. Darum lässt sie ihre Acrylbilder bei einem Siebdruckatelier in Ittigen vervielfältigen. Alle Abzüge einer Kollektion sind limitiert, nummeriert und signiert. Gerne würde sie selber diese Arbeit ausführen, jedoch fehlen ihr Platz und Zeit. Immerhin könne sie beim Farbmischen selber Hand anlegen: bis zu einer Stunde tüftelt sie mit dem Atelier-Team, bis sie den richtigen Ton gefunden hat.

 

Instagram-Tagebuch

Inspiration für ihre Bilder findet die Wahlbernerin in ihrem Alltag. Stets trägt sie ihr iPhone bei sich, um zum Beispiel hübsche Hausfassaden oder einen stimmigen Farbverlauf von Herbstblättern im Wald festzuhalten. So gerne sie die Entwürfe ihrer Drucke analog herstellt, fertigt sie ihr „visual diary“ digital in Form des öffentlich zugänglichen Instagram-Accounts @tanjaroux an. Obwohl sie mit jedem Foto eine Geschichte verbindet, legt sie grösseren Wert auf den Gesamteindruck, der beim Scrollen durch den Feed entsteht. Minimalistisch, reduziert und harmonisch soll er sein.

www.tanjaroux.blogspot.com

www.designfestival.ch

Fotos: Steve Nhan Duc

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