Plastik im Alltag: «Darfs es bitzli weniger si?»
Zwei Äpfel in ein Plastiksäckli, drei Mandarinli in ein weiteres und an der Kasse schnappen wir uns noch ein drittes. Das geht doch auch anders! Unsere praktischen Tipps für einen Alltag mit weniger Plastiksäckli und -verpackungen.
Nicht nur beim Einkaufen von Lebensmitteln greifen wir viel zu oft zum Plastiksäckli, auch im Büro schnappen wir ganz unbewusst immer wieder einen neuen Kartonbecher für Kafi oder einen aus Plastik beim Wasserspender. Wie viel unnötigen Abfall wir damit selber in nur einer Woche produzieren, kann man sich selber ausrechnen …
Es sind Gewohnheiten, die sich unbewusst in den Alltag eingeschlichen haben. Mit praktischen Tipps, kleineren Anschaffungen und einem bewussteren Umgang, kann jeder seinen Beitrag zu weniger Abfall leisten.
Einkaufen ohne Plastiksäckli
Besonders bei spontanen Einkäufen fehlt am Ende oft eine Tüte, um alles zu verstauen. Da ist der Griff zum Plastiksäckli schnell gemacht. Daher habe ich stets eine kleine faltbare Tüte in der Handtasche deponiert. Diese kommt nicht nur für Lebensmittel zum Einsatz, sondern auch in der Apotheke, im Kleiderladen oder bei anderen Einkäufen.
Ich habe einen Mehrwegbeutel von Loqi, die es zum Beispiel bei Orell Füssli und Thalia zu kaufen gibt. Aber du findest an vielen anderen Orten ähnliche Modelle und hübsche Stofftaschen vom jungen Berner Unternehmen gibt es auch online.
Um auch auf die kleinen Plastiksäckli bei Gemüse und Früchten zu verzichten, bieten die Veggie-Bags eine gute Alternative.
Bild: deinestofftasche.ch
Für Grosseinkäufe eignen sich übrigens Trolleys, wie jene von James, die es bei Schnittpunkt in der Lorraine zu kaufen gibt. Oder man mietet gleich ein Carvelo und transportiert den Grosseinkauf praktisch mit dem Velo nach Hause.
Bild: carvelo.ch
Trinken ohne Plastikflaschen und -becher
Welch Glück, dass wir in der Schweiz einfach Leitungswasser trinken können. Zuhause kein Problem, aber im Büro wird beim Wasserspender oft zum Plastikbecher gegriffen oder unterwegs eine neue Plastikflasche gekauft. Darum am besten eine Mehrwegflasche mit sich führen, wie jene von Soulbottle. Diese erhältst du zum Beispiel im Lorraineladen oder auch bei Changemaker.
Die Uni Bern hat übrigens sogar eigene wiederauffüllbare und rezyklierbare Trinkflaschen produziert, die an verschiedenen Standorten erhältlich sind. Aber auch ohne eigene Flaschenproduktion können Unternehmen aktiv werden: Der Berner Verein Refiller bietet nachhaltige Mehrwegsysteme für Unternehmen an.
Für Heissgetränke liebe ich übrigens meinen Keepcup, den es online bei Rrrevolve, dem Schweizer Onlineshop für Nachhaltiges, zu kaufen gibt.
Bilder: soulbottles.de / keepcup.com
Take-away ohne Plastikabfall
Das in Papier umwickelte Sandwich ist mittags noch das kleinste Übel. Salat, das Curry to go und Co. in der Plastikschale produzieren die weitaus grösseren Abfallberge. Aber auch das geht anders: Verschiedene Berner Restaurants sind dem Verein Recircle angeschlossen und bieten Takeaway-Speisen im Mehrweggeschirr an. So zum Beispiel das Lötschberg, der Ängelibeck oder Way to India.
Oder man schnappt sich einen Eintopf bei La Ribollita. Der ist praktisch in knusprigem Brot «verpackt» und kommt ganz ohne Verpackung aus. Übrigens: Von Dezember bis Januar überbrückt La Ribollita die Winterpause der Gelatiera di Berna am Standort Breitenrain.
Bild: instagram.com/laribollita
Das alles ist nur ein kleiner Anfang, aber ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Welche Tipps hast du, um den alltäglichen Abfallberg etwas kleiner werden zu lassen? Verrate es uns in einem Kommentar!
Beitragsbild: Pixabay
[gravityform id=“1″ title=“true“ description=“true“]
Im Starbucks in Amerika gibts Hart-Plastikbecher, welche man für 2$ kaufen kann und immer wieder benutzen kann. Mit diesem Becher erhält man sogar eine Reduktion bei jedem Kaffee den man bei Starbucks kauft… wäre doch auch in der CH eine gute Sache!
Hoi Tanja, ja, das kenne ich auch aus den USA. In der Schweiz gibt es solche Refill-Becher mit Preisnachlass an gewissen Orten auch. Ne tolle Sache! Herzlich, Jrene