Bienenpatenschaft: ein BeeHome auf dem Balkon
Wildbienen sind vom Aussterben bedroht. Mit einem Bienenhäuschen auf dem Balkon oder im Garten trägst du zur Vermehrung dieser wertvollen Tiere bei. Bärner Meitschi Simona ist bereits ein Bienen-Gotti. So wirst auch du eins.
Albert Einstein soll einst gesagt haben: „Wenn die Bienen sterben, so folgen ihnen die Menschen vier Jahre später.“ Nicht erst seit dem Film „More than Honey“ (highly recommended!) wissen wir: Ohne Bienen wird es mühsam für uns. Sehr mühsam. Denn 30 Prozent unserer Nahrung landet nur auf dem Teller, weil Bienen ihre Arbeit tun und Blüten bestäuben. Das Problem: Das weltweite Bienensterben schreitet immer weiter voran. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat das Zürcher Start-up Wildbiene + Partner ein Projekt entwickelt, von dem ich absolut begeistert bin!
Das Konzept: So funktioniert die Wildbienen-Patenschaft
Das Konzept von Wildbiene + Partner ist so einfach wie genial: Das Start-up verschickt im Frühling Bienenhäuschen und rund 15 Bienenkokons an Private in der ganze Schweiz. Dort, in den Gärten und auf den Balkonen der sogenannten Bienenpaten, schlüpfen die Tiere, bestäuben die umliegenden Pflanzen und vermehren sich. Dabei kann man sie problemlos von ganz nah betrachten. Die Mauerbienen sind nämlich völlig harmlos und stechen – anders als etwa Honigbienen oder Wespen – nicht. Genau: Honig geben diese solitär (das heisst nicht in einem Volk mit Königin) lebenden Insekten leider keinen. Da die Bienen so unkompliziert sind, kann man sie sowohl in der Stadt auf dem Balkon als auch auf dem Land halten. Wer weiss, vielleicht freunden sie sich mit den Hotel-Bienen vom Schweizerhof an.
Mauerbienen stechen nicht, knabbern keinen Aufschnitt an und schwirren nicht aufdringlich um das Weinglas – sie sind einfach nur super süss und flauschig
Ihre Nester bauen die Wildbienen in den im BeeHome integrierten Röhrchen. Dort legen die Weibchen ihre Eier ab und verschliessen es mit Lehm. Dank einer im Holzhäuschen eingearbeiteten und mit Plexiglas abgedeckten Schublade kannst du diesen Ablauf sogar hautnah mitverfolgen.
Die im BeeHome sicher verwahrten Kokons schickst du im Herbst an Wildbiene + Partner zurück. Sie werden dort gepflegt, fachgerecht überwintert und im nächsten Frühjahr von Schweizer Bauern für die Bestäubung von Obst und Beeren eingesetzt. Das Häuschen behältst du, denn im Frühjahr bekommst du die nächste Startpopulation und die Vermehrung geht in eine neue Runde.
Mein BeeHome
Ich habe mein BeeHome Anfang April per Post erhalten. Vorsichtig nahm ich das Holzhaus aus der Verpackung und schraubte es an der Wand unseres Morgensonne-Balkons fest. Das Röhrchen mit der Startpopulation setzte ich an den vorgesehenen Ort und nahm die Plastikabdeckung ab. Dann hiess es warten. Jeden Abend schaute ich gespannt in die Beobachter-Schublade, ob meine neuen Haustiere (oder besser: Balkontiere) schon geschlüpft sind. Nichts. Dann endlich, nach etwa zwei Wochen, sah ich die erste Biene. Und das Warten hat sich gelohnt! Ich besuche unsere neuen Mitbewohner jeden Tag und schaue gespannt zu, wie sie sich entwickeln.
Zahlen und Fakten zur Bienen-Patenschaft
Das BeeHome gibt es ab 120 Franken (Classic). Die Variante mit der Schublade kostet 175 Franken. Dieser Preis mag zunächst hoch erscheinen. Doch ich betrachte die Patenschaft als Investment in die Zukunft – immerhin sind die einheimischen Mauerbienen unschlagbare Bestäubungsprofis, und ich möchte auch in ein paar Jahren noch in einen Schweizer Apfel beissen können. Ein einziges Weibchen besucht und bestäubt nämlich an die 40’000 Blüten. Ausserdem handelt es sich um einmalige Kosten, danach erhältst du jeden Frühling gratis 15 Bienenkokons zugeschickt.
Du willst auch Bienen-Gotti werden? Noch bis Mitte Mai kannst du bei Wildbiene + Partner dein BeeHome und die Startpopulation für den Frühling und Sommer 2016 bestellen.
Fotos: Wildbiene + Partner
Das BeeHome wurde Bärner Meitschi kosten- und bedingungslos zur Verfügung gestellt. Du kannst dir aber sicher sein, dass auch solche Beiträge unsere ehrliche Meinung beinhalten.
Tolle Idee und offenbar eine Win-Win-Situation für alle. Denn nicht nur optisch geben die kleinen, flauschigen ArbeiterInnen etwas her, sondern auch akustisch könnte die Sinfonie aus Summen und Surren zu einer Art Soundtrack des Sommers werden. 😀
Anyway, weisst du per Zufall gerade, bis wann ungefähr eine solche Bestellung Sinn macht? Also wann sollte man das Bienenhaus spätestens gekauft haben (monatstechnisch)?
Liebe Saoi
Das Bienenhaus kannst du das ganze Jahr über bestellen. Die Startpopulationen werden allerdings nur noch bis Mitte Mai verschickt.
Liebe Grüsse, Simona
super sache bin dabei…hab gleich bestellt..freuen uns auf unsere neuen mitbewohner..und kleinen helden !
klasse !
liebe grüsse aus dem emmental piet
So toll, das freut mich! Im Emmental werden die Bienen sicher ein schönes Zuhause haben!
Liebe Grüsse
Simona
super Beitrag! Auch dass erwähnt ist, bis wann man die Bienenpopulation bestellen kann!
Wohne in der Altstadt, bin gespannt wo die Bienen Arbeit finden werden. (beim mir auf der Terrasse ganz sicher)
Liebe Mariann
Vielen Dank für die lieben Worte!
Wildbiene + Partner hat mir versichert, dass sich die Tierchen auch in der Stadt ganz wohl fühlen. Möchtest du sie auf deiner Terrasse mit ihrer Lieblingsspeise verwöhnen? Hier findest du die Pflanzen, die sie besonders mögen: http://wildbieneundpartner.ch/wildbienen/#pflanzen
Liebe Grüsse
Simona
Noch so gerne würde ich ein Bienenhäuschen auf unserem Balkon plazieren. Leider muss ich mich wegen Binenstich-Allergien schützen.
Trotzdem wünsche ich euch einen unglaublich grossen Erfolg.
GlG aus Graubünden
Lieber Ruedi
Schade, im schönen Graubünden hätten sich die Bienen sicherlich auch wohl gefühlt – deine Gesundheit geht aber selbstverständlich vor! Herzliche Grüsse aus Bern, Ramona
Es ist ja erfreulich – die Tatsache, dass es auch andere Bienen als Honigbienen gibt, in die breite Bevölkerung vorgedrungen. Nur leider werden mit diesen Nisthilfen allerkommunste Wildbienenarten gefördert (..vor allem aber die Firma, die diese vertreibt). Mit Artenschutz hat das nichts zu tun. Möglicherweise im Gegenteil. M.M.n. ist die Idee, Wildbienen-Individuen (und hier reden wir, im tieferen Sinn vom Genom von lokalen Populationen) kreuz und Quer im Land umzuverteilen eine schlechte, z. B. aufgrund von Viren und Bakterien (über deren Existenz bei Insekten i.A. kaum etwas bekannt ist). Eine Schnapsidee von Biologen, die es besser wissen könnten / sollten.